Über mich

Eigentlich bin ich schon müde, aber Reisetagebuch muß sein! Also: Gestern (31.8.2012) mit der S-Bahn nach Düsseldorf, am Flughafen eingecheckt und nach einem kurzen Flug waren wir in Dublin. Erst habe ich bei der Passkontrolle gedacht, ich hätte meinen Personalausweis verloren. Der Beamte ließ mich aber durch und beim Warten auf unseren Koffer stellte ich fest, daß ich meine Papiere an einer anderen Stelle als gewöhnlich in meinem Rucksack verstaut hatte.

Dann haben wir die Autovermietung gesucht. Diese war in einem anderen Terminal in der letzten Ecke untergebracht. Ein Nissan Micra mit Schaltung (ungewohnt mit links!) wartete auf uns und dann ging es los im Linksverkehr. Aber, um es vorweg zu nehmen, ich hatte keine Schwierigkeiten die richtige Fahrspur zu wählen. Auch nicht, wenn die Strasse mal einspurig war und man als Rechtsfahrer dann schon mal beim Wechsel auf eine breitere Strasse die falsche Seite wählt.

Wir sind jedenfalls ohne Blechschaden und auch ohne die irischen Autofahrer zu erschrecken durch die Lande gefahren.

B&B InchIn INCH unterhält Noreen Clyde ein sehr schönes B&B. Wir sind dort zwei Tage geblieben. Am Abend haben wir im nahegelegenen Pub noch etwas gegessen. Am nächsten Morgen gab es dann sehr gutes Frühstück. Und Kirsten genoss ihr geliebtes Porridge.Küste

Am nächsten Morgen sind wir dann an der Küste entlang nach Norden gefahren. Kurz vor Brittas Bay stellten wir den Wagen ab und wanderten am Strand entlang. Dabei haben wir Steine und Austernschalen gesammelt. Dann ging es weiter nach Wicklow. In einem Buchladen haben wir uns dann doch noch einen Reiseführer für Irland gekauft. Vor allem, um Informationen zu unseren nächsten Reisezielen zu bekommen.

Usher garden

Usher gardenUnser nächstes Ziel war dann Usher Garden. Gemütliche kleine Läden mit Pflanzen, Bäckereien Naturartikel und ein kleines Cafe wo wir vor dem Eingang zum eigentlichen Garten Tee tranken und Kirsten Apfel mit Streusel und Eis aß.

Der Garten war wunderschön. An einigen Stellen konnte man den durch die Anlage fließenUsher Gardenden Fluß überqueren. Jede Menge alte Bäume, GunneraBlumenwiesen und auch unsere alte Bekannte, Gunnera, waren zu bestaunen. Dieser Park macht Lust auf mehr Gärten!!

Auf der Fahrt zurück machten wir einen kleinen Abstecher über Glendalough. Oberhalb der Seen sind wir durch Abraumhalden des alten Erzabbaues gewandert. Es war windig, aber die Sonne schien und so hatten wir wunderbare Aussicht auf die umgebende Landschaft. Kirsten wollte sich noch ein wenig bewegen und wir wollten uns dann am Besucherzentrum im Tal treffen. Da sind wir dann doch aneinander vorbeigelaufen und haben uns erst eine Stunde später gefunden. So hatte ich Zeit, vom alten Kloster und der Umgebung noch einige Fotos zu machen.Glendalough

GlendaloughZurück in unserer Unterkunft machte uns Noreen, unsere Wirtin, Tee und servierte dazu selbsgebackene Scones mit Marmelade. Ein weiterer Gast, der mit dem Fahrrad unterwegs zu einem Freund war, unterhielt sich mit uns über deutscheGlendalough Euro-Politik, Türken in Deutschland sowie mögliche Reiseziele in Deutschland.

Wexford StadtmauerAm nächsten Morgen ging es weiter nach Süden. Erst nieselte es ein wenig, aber bald zeigte sich die Sonne immer mehr. In Wexford sahen wir uns um. In die Kirchen kamen wir nicht, überall fanden Messen statt. Wir sahen uns das einzige erhaltene Stadttor mit ein wenig alter Stadtmauer an. FischkutterAnsonsten war wenig interessantes zu sehen. Vielleicht noch die Fischerkutter, die mit metallenen Schleppnetzen vielleicht Plattfische fangen? Jedenfalls fuhr einer der Kutter nicht weit vom Land hin und her. Auch er war mit diesen käfigartigen Netzen ausgerüstet.

Hook HeadUnser nächstes Ziel war ein 800 Jahre alter Leuchtturm, der immer noch seinen Dienst versieht. Auf die Besichtigung des Turmes haben wir Hook Headverzichtet, die Küste mit der Brandung war beeindruckender. In den schräg anstehenden Schieferformationen gab es Versteinerungen. Es war Sonntag, und so hielten sich viele Menschen auf der Landzunge auf, die dort Picknick machten. Auf einer Karte waren Standorte von Wracks verzeichnet, die im Laufe der Jahrhunderte an dieser Küste untergegangen sind.

Die Suche nach einer Unterkunft gestaltete sich etwas schwieriger. Freundlich erklärte uns die Dame, daß sie gebuchte Gäste erwarte. Aber sie verwies uns an ein weiteres B&B, das zwar an der Hauptstrasse lag, aber freie Zimmer hatte und vor allem einen wunderschönen Blick auf die Bucht von Dungarvan. Hier bekamen wir auch einen Tip, wo man gut Essen konnte. Etwa 300 m die Strasse hinauf gab es einen Pub mit Restaurant, An Seanachai. (Seanchai bedeutet Geschichtenerzähler. Siehe Wikipedia)

Das Stew, bzw. hier Rindfleisch langsam in Guinnes gekocht genannt, war exzellent. Und Kirsten hatte Salat mit geräuchertem Fisch, unter anderem Lachs, der sie an den Smoked Marlin auf Mauritius erinnerte.

Unsere nächste Station war Cork. So viel Verkehr waren wir gar nicht mehr gewöhnt. Wir stellten den Wagen in einem Parkhaus ab und schlenderten durch die Stadt. Diesmal konnten wir einige Kirchen besichtigen. Sehr schlicht war auch die Trinitychurch gestaltet. Wenn man mal von den beeindruckenden Säulen absieht, die die Dachkonstruktion tragen. Sie sind nämlich wunderschön aus Holz hergestellt. Also schon toll, wie die frühen Baumeister diese Kirchen gebaut haben.

Dromberg Stone CircleDie Stadt hat mir nicht so gut gefallen. Vielleicht weil ich eher auf Natur eingestellt bin? Auf der Weiterfahrt sind wir zum Dromberg Stone CircleDROMBERG STONE CIRCLE abgebogen. Enge Strassen durch teilweise steil hügeliges Gelände. Auf einem Parkplatz stellten wir den Wagen ab und gingen einen Fuchsiengesäumten Weg entlang bis zu einerDromberg Stone Circle Dromberg Stone CircleWiese, auf der der Steinkreis und die Überreste zweier „Wohnhäuser“ zu sehen waren. Dromberg Stone CircleMehr geht aus den Fotos hervor, die ich dort gemacht Dromberg Stone Circlehabe.

Auf der Weiterfahrt nieselte es die ganze Zeit. Von der Gegend, die auf der Karte als sehenswert eingestuft ist, war so gut wie nichts zu sehen. Kurz vor SCHULL wären wir fast an einem Schild „Accomodation“ vorbeigefahren. Wir B&B Water Edgedrehten und fuhren auf einere engen sich schlängelnden Straße bis zum Ende. Dort stand ein sehr B&B Water Edgegepflegtes Haus mit (für uns) Luxuszimmern und einem prächtigen Blick auf die Bucht. Die Ausstattung von Zimmer und Bad war erste Sahne und auch der Preis (40€ pro Person) war angebracht. Vor der Liegewiese war ein Teil der Bucht als Meerwasserpool ausgebaut. Wir haben sehr gut geschlafen.

Am nächsten Morgen habe ich mit Frank, dem Vermieter, unterhalten. Als ich ihm erzählte, daß ich in einer Behinderteneinrichtung arbeite, erzählte er mir, daß er einen Sohn hat, der Autist ist. Und daß die Iren andersartige wie Unkraut behandeln. Allerdings hat ein Umbruch eingesetzt. Ich hatte schon in einigen Ortschaften kleine Läden gesehen, wo sich Autismusprojekte gegründet hatten und eine Anlaufstelle für Betroffene eingerichtet haben.

WrackIch schreibe diese Zeilen mit Blick auf eine Wasserstrasse, wo am 20.12.1982 ein Fischerkutter gesunken ist dessen Masten noch sichtbar sind. Eine Leuchtboje warnt andere Schiffe vor diesem Wrack.

Beim Frühstück im „WATEREDGE“ beobachteten wir einen Fischer, der auf einem kleinen Boot Körbe vom Meeresgrund hob und den Fang in eine große Kiste schüttete. Nach einigen Körben sortierte er nicht brauchbares aus, indem er es über Bord warf. Dort warteten schon die Möwen. Das Besondere an diesem Anblick aber war, daß im Bug des Bootes die ganze Zeit, wie wir ihn beobachteten, ein Graureiher saß. Frank erzählte uns später, Three Castle Headdaß der Reiher schon länger mit dem Fischer fuhr. Wir verabschiedeten uns von ihm und fuhren bis zum MIZEN HEAD. Mehrere Busse entluden Touristen und so verzichteten wir auf den Gang über eine neu erbaute Brücke bis zur äußeren Landspitze. Dafür fuhren wir weiter bis zum THREE CASTLE HEAD. Eine verrostete Winde und eine betonierte steile Rampe weisen darauf hin, daß hier früher alle möglichen Dinge per Schiff angeliefert wurden. Heute gibt es die Straße. Die Tankanzeige blinkte aber erst kurz vor BANTRY kamen wir zu einer Tankstelle, wo ein ungeduldiger junger Mann mir erklären wollte, daß der Tank mit 22,5 Litern voll wäre. Ich wollte nicht diskutieren und wir fuhren weiter auf die RodeenBEARA-Halbinsel. Unser B&B in RODEEN wird von Ellen geführt. Das Haus ist voll von Gemälden, die man auch kaufen kann. Ihr Garten ist auch ohne daß man hier logiert jederzeit zu besichtigen. Und hier haben wir den Blick auf den gesunkenen Fischkutter. (s.o.)

Auf Empfehlung von Ellen Ewe Gardensind wir zum EWE GARDEN in der Nähe von GLENGARIFF gefahren. An der Straße steht bei der Einfahrt zum kleinen Parkplatz ein Oldtimer aus dessen Dach ein Schaf herausschaut. EWE heißt Ewe Gardenauf deutsch Mutterschaf und das treffen wir im Garten vor dem Haus in der Sonne sitzend. Dieser Garten ist ein gepflegter Park an einem Hang in dem viele Skulpturen zu sehen sind. Außerdem kann man an unterschiedlichen Stellen einfache Spiele spielen und erhält Informationen über natürliche Phänomene. Wer in Irland unterwegs ist sollte sich diesen Garten unbedingt ansehen. Wir haben es jedenfalls sehrEwe Garden genossen und die Zeit verging wie im Flug.

Stairway to Heaven

Macht mich dieser Rock nicht dick?

Glengariff SealsIn GLENGARIFF tranken wir Kaffee, haben Postkarten gekauft und eine kleine Wanderung an der Küste entlang durch Wälder gemacht. Die Aussicht auf die kleinen vorgelagerten Inseln war schön und auf einigen dieser Inseln sonnten sich Seehunde. GlengariffAuf dem Weg zurück zum B&B hielten wir in ADRIGOLE an einer Schule und sind ca. 7 km BEARAWAY gewandert. Über vom Regen der letzten Wochen matschige Weiden und über Straßen, von denen sich herrliche Ausblicke über die Landschaft boten.

Dursey IslandEllen sagte uns beim Frühstück, daß wir auf DURSEY ISLAND auf alle Fälle über den Zaun klettern und bis zur Spitze wandern sollten. Ich hatte da so meine Bedenken, denn die 7 Km von gestern steckten noch nachhaltig in meinen Kniegelenken. Aber nichtsdestotrotz sind wir losgefahren und Dursey Island Cablecarhaben an der CABLECAR STATION, wo man mit einer Seilbahn auf die Insel übersetzt, erst mal nach Quartier gefragt. Paddy Sheehan, der die Seilbahn betreibt hat auch ein B&B, das er mit seiner Frau Agnes führt. Ein kleines Häuschen mit 3 Betten und einem herrlichen Ausblick auf die Bucht „THE BRANDY SMUGGLERS COVE“ ist für heute unsere Herberge. Leider fällt das SEAFOOD-Essen für residents heute aus, wir sind wohl die einzigen Gäste und die Saison ist ja auch eigentlich vorbei.Dursey Island Aber zwei Dosen Bier haben wir bekommen und zum Abendessen gibt es zerbröckeltes Sodabrot, geräucherten Käse und Erdnüsse. Und das auf einer kleinen Terasse Dursey Island Cablecarmit Blick auf das Meer. Wunderschön!!!Nachdem wir die Unterkunft gebucht hatten sind wir mit der CABLECAR nach DURSEY übergesetzt. Und dann bis zur Spitze gewandert. Durch Dörfer, die aus 3 bis 4 bewohnten Häusern und noch mehr Ruinen bestanden. Aber Handwerker oder Eigentümer sind dabei, die Häuser wohl als Feriendomizile herzurichten.Der Bau wird mit Styropor isoliert und dann wieder mit den hier vorkommenden Schiefergestein verkleidet. So sehen sie wieder aus wie die ursprünglichen Gebäude.

Dursey IslandÜberall laufen Schafe, die COUGHS fliegen kreischend durch die Luft. Immer wieder werden Lerchen von uns aufgescheucht. Und am Meer kreisen Möwen und Tölpel. Es ist immer wieder ein beeindruckendes Schauspiel: große weiße Vögel kreisen weit über der Meeresoberfläche um im nächsten Moment abzukippen, die Flügel leicht anlegen und mit einem „WUSCHSCH“ ins Meer zu tauchen. Ich freue mich schon sehr auf das LIGHTHOUSE auf VALENTIA ISLAND, wo ich die ersten Tölpel tauchen sah.

Unsere Hoffnung, Delphine zu sehen, wurde nicht erfüllt. Bis wir nach unserer Wanderung frisch geduscht auf der Terrasse saßen. Da zog eine Schule Delphine in der Bucht unter uns vorbei. Was für ein Tag!!!

Am „Windy Point“ begann der Tag bedeckt, windig, nieselig. Das Frühstück allerdings war extrem gut. Rührei mit geräuchertem Lachs, Kirsten hatte „Skibberels“ oder so ähnlich. Ansonsten Frühstücksbuffet mit Grapefruit und vielen anderen Leckereien. Und die Unterkunft inclusive zwei Bier hat gerade mal 76,00€ gekostet! Verglichen mit Melrose Place in Kenmare geradezu günstig. Wir haben dann mit Agnes Sheehan  ein wenig geplaudert und ihr versprochen, unsere Webadresse zu schicken, wenn unsere Seite auf Englisch vorliegt.

BergwerksstollenWeiter ging es dann auf der MinengebäudeBEARA-Halbinsel Richtung Norden. In ALLIHIES machten wir einen Stop und besuchten erst mal das Museum. Hier bekommt man einen Eindruck über die Entwicklung der Region zu Zeiten des Kupferabbaus (ab 1812). So vom Unternehmer mit Weitblick und Risikofreude bis zu den Arbeitern, die mitunter Taub (wegen Sprengungen ohne Hörschutz) oder mit Staublunge ihre meiste Zeit, schon von Kindheit an, unter Tage verbrachten. Es gibt verschiedene Wanderwege, um die alten Stollenmünder und Minengebäude zu erkunden.

Auf der Weiterfahrt überlegten wir, was BEARA von KERRY unterscheidet. BEARA ist wilder als KERRY und KERRY bietet mehr Weite an. Und KERRY ist grüner, nicht so steinig. Den Steinkreis bei ARDGROOM haben wir verfehlt, aber kurz Steinkreishinter LAURAGH wies ein Hinweisschild auf den „Cashelkeelty Stonecircle“ hin. Wir wanderten durch einen malerischen Wald mit plätscherndem Bach und kleinen Wasserfällen. Oberhalb des Waldes erwartete uns die typische Beara-Landschaft: steinig mit morastigen Gras- bzw. Moorflächen. Der bzw. die Steinkreise  (sie waren als solche nicht zu erkennen, nur wenige Steine standen dort) standen auf einer Hochebene, von der man Aussicht auf das Meer hatte. Austernzuchten waren dort zu erkennen. Kenmarre

In KENMARE herrschte Trubel. Wir suchten nach einem Parkplatz und das Einparken auf der sehr befahrenen Straße klappte erstaunlicherweise gut, Kirsten wies mich ein. Das Fahren auf der linken Starssenseite klappt eigentlich reibungslos, aber Einparken ist so eine (ungewohnte) Sache mit Lenker im Auto rechts. Wir haben uns ein wenig umgesehen. Dann sind wir, nachdem wir in einer nahegelegenen Seitenstraße ein B&B gefunden hatten, noch einmal zurück und haben in einem Pub gegessen, Muscheln bzw. grilled cod. Am nächsten Morgen hat Kirsten unserer Wirtin Kathleen noch erklärt, wie sie ihre Obstbäume beschneiden sollte. Diese hat uns dann noch zwei selbstgezogene Salatgurken geschenkt.

Brendans WellUnd dann waren wir am Ogham StoneCul Cottage. Haben auch noch eine Wanderung zum „Brendans Well“ gemacht (und diesmal auch gefunden!!!). Über eine Viehweide gingen wir dann noch bis zur Küste. Dort haben wir den Gannets (Tölpel) beim Fischfang zugesehen und die Luft, die Aussicht , die Brandung einfach nur genossen.

Im Cottage gab es auch etwas neues für uns: eine Waschmaschine. Aber es gibt (und das wird wohl hoffentlich auch noch lange so bleiben) keine Fernseher!

Wanderung Torc WaterfallsDer Morgen war grau,Wanderung Torc Waterfalls also keine Fahrt auf die Skelligs. Gegen Mittag sind wir dann nach KILLARNEY. In der Nähe von Ross Castle sind die Torc Waterfalls. Hier waren wir schon mal. Aber es gibt ja auch noch Wanderwege. Hier gab es drei Möglichkeiten. Natürlich haben wir uns den längsten Weg vorgenommen. Erst lange an der Hauptstrasse entlang bis zu einem Wanderung Torc Waterfallsrelativ neu angelegten Torc WaterfallsAufstieg, der steil den Berghang hinaufging. Teilweise waren die angelegten Steinstufen begleitet von einem Seil, das als Handlauf diente. Es regnete zwar nicht, aber die Luftfeuchtigkeit war gefühlt 150%. Der Schweiß lief mir nur so über den Körper. Hatten wir schon zwischendurch bei kurzen Pausen immer mal wieder schöne Aussicht auf die Landschaft unter uns so wurden wir oben mit spektakulären Ausblicken belohnt. Der Wasserfall führte wesentlich mehr Wasser als bei unserem letzten Aufenthalt. Es hatte ja auch in den letzten Wochen viel geregnet und überall an den Straßenrändern waren kleine Wasserfälle zu sehen.

Am nächsten Tag sind wir dann nach CAHERDANIEL gefahren. Auf der Derrynane AbbeyKüstenstrasse wurden wir von einem RadrennenMotorradpolizisten gebeten, doch für einige Minuten den Wagen am Straßenrand zu parken, da ein international besetztes Fahrradrennen von Frauen auf dieser Strecke stattfand. Die Frauen hatten hier eine kilometerlange Steigung zu bewältigen. Kirsten hat alle lautstark angefeuert. Auch die letzten Nachzüglerinnen bekamen Derrynane AbbeyApplaus.

Derrynane AbbeyWir stellten den Wagen auf einem Besucherparkplatz am Derrynane-House ab und wanderten am Strand entlang bis zur Ruine der Abbey. Es ist ein besonderer Platz hier. Zurück beim Derrynane-House haben wir uns erst mal Apfelkuchen bzw. Scones mit Marmelade und Kaffe gegönnt. Dabei flirtete Kirsten mit einem kleinen Jungen am Nebentisch. Beim Gang durch den Park haben wir auch wieder Fotos von den Gunneras gemacht

SteinbruchHeute, bei der Wanderung zum Schiefersteinbruch auf VALENTIA ISLAND habe ich auch mal kleinwüchsige GunneraSteinbruch gesehen die hier allerdings auf kargem Boden wachsen. Aber meist kann man die Blätter, wenn man sich die Stacheln an den „Stängeln“ wegdenkt, als Regenschirm benutzen. Im Steinbruch schliff ein Arbeiter gerade eine Schieferplatte glatt. Es ist schade, daß wir so eine Platte nicht einfach mitnehmen können.

Wir sind dann zum Lighthouse gegangen, wo wir 2005 bzw. 2006 die Tölpel beim Jagen und auch einen Seehund gesehen haben. Aber aufgrundBlick auf die Brandon Bay des böigen Windes war die Brandung sehr hoch und kein Tölpel zu sehen. In KNIGHTSTOWN haben wir Tee bzw. heisse Schokolade (mit kleinen Marshmallows!!) getrunken und im angeschlossenen Secondhand Bookshop in den Regalen und den davor aufgetürmten Buchstapeln noch ein wenig gestöbert. Allerdings habe ich wieder kein gutes irisches Kochbuch gefunden. Eventuell hat die Bücherei in CAHERCIVEEN etwas. Ich würde gerne noch Stew kochen. Das Fleisch in Irland ist sehr gut und günstig.

Heute (13.09.2012) haben wir es geschafft. Im dritten Anlauf sind wir Boot zu den Skelligszu den SKELLIGS gefahren. Hier waren wir jetzt jedesmal, wenn wir in Irland waren.Skellig Michael Auf der Überfahrt liess der Wellengang das Boot ordentlich arbeiten. Immer wieder spritzte Gischt ins Boot. Kirsten hatte ihre wasserdichte Hose an, aber ich war ganz schön durchnässt. nach der Ankunft bekamen wir die üblichen Sicherheitshinweise der wieder mal unterbesetzten Inselbesatzung. Die Arbeiten am oberen Skellig MichaelGebetsplatz an der Spitze des Berges links Skellig Michaelvom Aufstieg waren abgeschlossen. Dafür waren etliche Menschen damit beschäftigt, die Mauer am überdachten Weg auf einem Gerüst über einem steilen Abgrund von Erde und Pflanzen zu befreien. Und in der Siedlung mit den „Beehuts“ war die rechteckige Kirche mit Planen abgedeckt. Viele Eimer standen dort, die zeigten, daß die Kirche restauriert wird.

Und dann habe ich auch noch einen Nachfahren der von den Leuchtturmwärterfamilien so um 1827 eingeführten Kaninchen gesehen. Es gab auf Skellig Michael zwei Leuchtfeuer, um Verwechslungen mit benachbarten Lichtsignalen auszuschliessen.

Der letzte Tag auf Valentia Island war noch mal ein Geschenk. Meist strahlende Sonne, nur hin und wieder unterbrochen durch Wolken oder auch kurze leichte Regenschauer.

Ballycarbery CastleWir waren am BALLYCARBERY Ballycarbery CastleCASTLE,  CAHERGAL und LEACANABUILE STONEFORT. Selbst eine Busladung Franzosen am CAHERGAL FORT  hat uns den Aufenthalt dort nicht vermiesen können. Und die Aussicht ist prächtig. Wir wanderten bis zum COONCROME HARBOUR, wo wir die Brandung bestaunten und Kirsten sich einige Zeit mit einem älteren Anwohner, der dort regelmäßig Makrelen und Lobster fischt, unterhielt.

Cahergal Stone FortAnschliessend fuhren wir zum COONANNA HARBOUR, wo ich für Kirsten ein Huhn fotografierte. Unseren Wagen stellten wir auf einem „Bootsparkplatz“ ab.

Dann sind wir nach CAHIRCIVEEN, Geld holen und einkaufen und zurück zur Insel.

Auf der Fähre war es diesmal richtig voll. Am Wochenende findet auf Valentia Island ein Openair Festival statt. Wahrscheinlich kommen die ersten Besucher. Unsere nächste Gedenkstein mit Blick auf Brandon BayStation war dann GLENLEAM. Den Park hatten wir schon in den Jahren vorher besucht. Diesmal hat uns Blick auf Brandon Baydie Hausherrin (Deutsche) auf einem Plan die neuen Bereiche des Parks erläutert. Wir sind dann erstmal zum „healing well“. Meinem Knie ging es wesentlich besser nachdem Kirsten es mit dem Wasser aus dem Brunnen eingerieben hatte. Dann sind wir über eine Schafkoppel zu einem Gedenkmal oberhalb des Lighthouse gewandert. Hier bietet sich ein einmaliges Panorama. Weit geht der Blick auf die See und ins Binnenland hinein. Beschreiben kann ich es nicht ausreichend, vielleicht helfen die Fotos ja weiter.

Safe ForestZurück im Park gingen wir zum Safe Forest„Safe Forest“. Der heisst so, weil irische Frauen in einem so dunklen Nadelwald böse Geister vermuten. Und es ist schon bemerkenswert. Ich dachte, nachdem ich den Weg  durch eine lichte Eschenbepflanzung eingeschlagen hatte, daß danach ein steinerner Tunnel begann. Aber das war der dichte Nadelwald!

Kurze Zeit später kamen wir zum Bambusgarten. Hier wucherten die Bambuspflanzen urwaldartig. Ein Weg war freigeschnitten, der zum „healing point“ führte. Hier stand eine Bank, davor eine große Schieferplatte auf dem Boden. Eine Anleitung, wie man sich hier verhalten sollte, war auf der Bank ausgelegt.

Auf der Fahrt zurück zum Cottage wollte Kirsten im Candle Shop noch Kerzen kaufen. Ich setzte sie an der Kreuzung ab und fuhr weiter. Futtergäste am CottageAls ich ausstieg stellte ich fest, daß Kirsten die hausschlüssel hatte. Also wieder in den Wagen und zum Kerzenladen. Dort haben wir uns dann länger mit dem Inhaber unterhalten. Im Sommer beschäftigt er dort zwei Menschen im Laden. Jetzt ist die Saison vorbei und es kommen nicht mehr so viele Menschen. Und das für uns Städter fast am Ende der Zivilisation.

Ja, unsere Fahrt nach Dublin war unspektakulär. Aber Irland ist mindestens ein paar Reisen wert und wir werden sicherlich noch weitere Gegenden in den kommenden Jahren besuchen.